Vogelpodcast mit dem Voologen Paul

Vogelpodcast mit dem Voologen Paul

Folge 94 - "Niederländische Rotkehlchen und Buchfinken mit Dialekt"

Folge 94 - "Niederländische Rotkehlchen und Buchfinken mit Dialekt"

Ich war zur ITS - International Tracking Symposium in den Niederlanden eingeladen. Meine Vogelwanderungen waren dominiert von den wunderschönen Gesängen der Rotkehlchen. Die Dichte der einzelnen Individuen war überwältigend, die Strophen des einen Sängers verschmolzen mit den Motiven der benachbarten Rotkehlchen und bedeckten die Landschaft mit perlenden Meldoien. Am Ende gelingt es mir doch noch den völlig anders klingenden Regenruf des Buchfinks aufzunehmen und ich konnte glücklich zurück nach zum Zinken reisen. Doch hört selbst und bekommt nebenbei ein paar Einblicke in die Inhalte der Konferenz zum Thema Spurenlesen. Viel Spaß Euer Voologe Paul

Folge 93 - "Der Frühling ist da - mit Melodie, Jubelschrei und Trommelschlag!"

Pünktlich zum Frühlingsanfang kommt neue Technik ins Haus. Mit neuem Mikrofon begegnet mir am frühen Märzmorgen ein Rotmilan-Mäusebussard-Amsel-Dohle-Pirol- und Haussperling imitierender Star, untermalt von balzenden Schwarzspechten, meinem Lieblingsvogel - der Blaumeise und dem kleinsten aller Spechte - dem Kleinspecht. Natürlich ist die Haubenmeise auch dabei, keine Kiefer ohnne Haubenmeise. Die Beweislage ist eindeutig: Der Frühling ist da! Die Vögel schreien es in den Wald hinein. Doch hört selbst, viel Spaß dabei wünscht Euer Voologe Paul

Folge 92 - "Überraschung auf der Fährte!"

In dieser Folge hört ihr den überraschenden Abschluß der Verfolgung der Wolfsspuren. Was es bedeutet sich auf einer Spur "einzuloggen" und wie dieses Gefühl manchmal zu unglaublichen, fast einzigartigen Situationen führen kann. Viel Spaß beim Hören, wünscht Euch Euer Voolgoe Paul

Folge 91 - Teil II "Den Wölfen auf der Spur!"

Den Spuren der Wölfe zu folgen hat eine besondere Anziehungskraft auf mich. Das Folgen ihrer Spuren ist wie Lesen einer Geschichte. Wir erhalten intensive Einblicke in ihr Leben, ihren Alltag und ihre ganz spezielle Art, unsere dicht besiedelte Kulturlandschaft zu nutzen.
Es ist nicht vergleichbar mit einer Doku, einer Forschungsstudie oder einem Medienbericht und auch nicht mit einer Erzählung, die durch Wolfssichtungen verbreitet wurde.

Durch das Folgen ihrer Fährten sind wir näher an der Realität, erfahren wir wie die Tiere wirklich sind. Bezogen auf die Wölfe deren Spuren wir gerade folgen, an genau diesem Tag, in dieser Jahreszeit, in dieser Landschaft. Es ist und bleibt eine Momentaufnahme.

Gleichzeitig bietet uns das Spurenlesen, die Möglichkeit über die Tiere zu lernen, ohne sie unnötig stören zu müssen, ohne ihnen zu nahe zu kommen. Vorausgesetzt, wir können eine frische Spur von einer alten unterscheiden. Den frischen Spuren folgen wir nicht in Laufrichtung, sondern entgegengesetzt, so können wir etwas über sie erfahren, ohne sie unnötig zu stören.

Die Spuren und Zeichen deuten wir nie allein, es braucht den Austausch mit anderen Menschen über offene Fragen, Vermutungen und Verhaltensweisen. Dadurch werden Thesen untermauert oder verworfen und Stück für Stück entsteht die Geschichte, die im Boden geschrieben steht.  Die Geschichte wird umso vollständiger, je länger wir der Fährte folgen können. Das funktioniert in keiner Substratart so gut, wie im Schnee.

Am Ende bleiben jedoch viele Fragen offen und noch nicht gestellte Fragen entstehen. Sie sind der Treibstoff für unsere Neugier und unsere Motivation weiter zu forschen und keine Gelegenheit auzulassen, um wieder raus zu gehen und neue Geschichten der Landschaft zu lesen. Das eine Kapitel ist abgeschlossen und das nächste noch nicht geschrieben.

Viel Spaß beim Lauschen der Vorlesung aus der Momentaufnahme auf den Wolfsspuren im Hohen Fläming, Februar 2025. Euer Voologe Paul

Folge 90 - Teil I "Den Wölfen auf der Spur!"

Den Spuren der Wölfe zu folgen hat eine besondere Anziehungskraft auf mich. Das Folgen ihrer Spuren ist wie Lesen einer Geschichte. Wir erhalten intensive Einblicke in ihr Leben, ihren Alltag und ihre ganz spezielle Art, unsere dicht besiedelte Kulturlandschaft zu nutzen.
Es ist nicht vergleichbar mit einer Doku, einer Forschungsstudie oder einem Medienbericht und auch nicht mit einer Erzählung, die durch Wolfssichtungen verbreitet wurde.

Durch das Folgen ihrer Fährten sind wir näher an der Realität, erfahren wir wie die Tiere wirklich sind. Bezogen auf die Wölfe deren Spuren wir gerade folgen, an genau diesem Tag, in dieser Jahreszeit, in dieser Landschaft. Es ist und bleibt eine Momentaufnahme.

Gleichzeitig bietet uns das Spurenlesen, die Möglichkeit über die Tiere zu lernen, ohne sie unnötig stören zu müssen, ohne ihnen zu nahe zu kommen. Vorausgesetzt, wir können eine frische Spur von einer alten unterscheiden. Den frischen Spuren folgen wir nicht in Laufrichtung, sondern entgegengesetzt, so können wir etwas über sie erfahren, ohne sie unnötig zu stören.

Die Spuren und Zeichen deuten wir nie allein, es braucht den Austausch mit anderen Menschen über offene Fragen, Vermutungen und Verhaltensweisen. Dadurch werden Thesen untermauert oder verworfen und Stück für Stück entsteht die Geschichte, die im Boden geschrieben steht.  Die Geschichte wird umso vollständiger, je länger wir der Fährte folgen können. Das funktioniert in keiner Substratart so gut, wie im Schnee.

Am Ende bleiben jedoch viele Fragen offen und noch nicht gestellte Fragen entstehen. Sie sind der Treibstoff für unsere Neugier und unsere Motivation weiter zu forschen und keine Gelegenheit auzulassen, um wieder raus zu gehen und neue Geschichten der Landschaft zu lesen. Das eine Kapitel ist abgeschlossen und das nächste noch nicht geschrieben.

Viel Spaß beim Lauschen der Vorlesung aus der Momentaufnahme auf den Wolfsspuren im Hohen Fläming, Februar 2025. Euer Voologe Paul

Folge 89 - Teil II: „Hoffnung, Zuversicht und Glück!“

In der Fortsetzung der Folge 88 tauchen wir tiefer ab in die Bedeutung der Zahl 88 und beschäftigen uns weiter mit der Suche nach mehr hoffnungsvollen Bildern für die Zukunft. Wie kann uns Dankbarkeit zu mehr Zuversicht und Glück führen? Wie kann das gehen, ohne den Blick für die Realität zu verlieren? Auf der Suche nach Antworten erinnere ich mich an meine Reise zu einem Mohawk Ältesten im Sommer letzten Jahres. Das Land seiner Vorfahren ist zerstört, trotzdem spüre ich Hoffnung, um so mehr ich ihn, seine Kultur und Visionen kennenlernen darf. Viel glückliches Zuhören, wünscht Euer Voologe Paul.

Folge 88 - „Hoffnung, Zuversicht und Glück für das neue Jahr“

Wer kennt sie nicht, Momente der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, wenn wir zu viele Nachrichten schauen. Eine Krise jagt die andere. Unser Tun hier, der Artenschutz, Bäume pflanzen, Kurse für mehr Naturverbundenheit, Gespräche bei Funk und Fernsehen über Natur und unsere Beziehung zu ihr, fühlt sich manchmal so wirkungslos an.
Um die Motivation aufrecht zu halten, brauchen wir mehr hoffnungsvolle Bilder für die Zukunft, Zuversicht kann uns dabei helfen. Doch wie geht das, ohne den Blick für die Realität zu verlieren? Auf der Suche nach Antworten erinnere ich mich an meine Reise zu einem Mohawk Ältesten im Sommer letzten Jahres. Trotz der Zerstörung des Landes seiner Vorfahren, spürte ich Hoffnung, um so mehr ich ihn und seine Kultur kennenlernen durfte.

Folge 87 - "Herbstgesänge von freudigen Männchen, lernenden Jungvögeln und weiblichen Singvögeln!"

Das bei Rotkehlchen nicht nur die Männchen singen ist vielen bereits bekannt. Die Tatsache, dass auch bei über 60 weiteren Arten die weiblichen Singvögel das Gleiche tun, allerdings wenig verbreitet. Warum singen Vögel im Herbst überhaupt und warum sind die Weibchen während der Brutzeit nicht zu hören? Darum geht es in diesem Podcast. Einerseits enthüllen aktuelle Forschungen immer mehr faszinierende Details über dieses Phänomen, und anderseits wussten Forscher Anfang des 1900 Jahrhunderts bereits davon zu berichten. Und wieder einmal stellen wir fest, dass je mehr wie wissen, die Komplexität der uns umgebenden Arten weiter wächst. Und wieder einmal dürfen wir staunen, schmunzel und uns wundern. Was gleich bleibt, ist die Freude am gefiederten Volk. Viel Spaß beim Hören, wünscht Euer Voologe Paul.

Folge 86 - "Dem Rätsel auf der Spur"

Der Podcast schließt direkt an die letzte Folge an. Dieses Rätsel ist mein absolutes Highlight in diesem Jahr. Geplant war, ausschließlich über die geheimnisvolle Spur zu sprechen. Doch wie so oft als Geschichtenerzähler bin ich beim Beschreiben des Kontextes abgedriftet.

Geschichten erzählen ist, wie eine lange Wanderung unternehmen. Einerseits das Ziel vor Augen und gleichzeitig die Offenheit für Umwege. Spontane Menschenbegegnungen, verlockende Orte abseits der eigentlichen Route - führen am Ende ins Abenteuer.

Der Weg zur Lösung unseres Rätsels, also das Abwegen von Ideen, das formen von Thesen und sammeln von Hinweisen, war für mich fast spannender als die Antwort. Am nächsten Tag stelle ich fest, dass die Erklärung unbefriedigend ist und entwickle neue Thesen.

Immer wieder gilt es den Raum der Ahnungslosigkeit auszuhalten und zu akzeptieren. Die Suche nach guten Antworten erfordert eine Eigenschaft, die definitiv nicht zu meinen Stärken gehört: Geduld und Zeit - manchmal auch sehr viel Zeit.

Oft nimmt die Spurensuche eine unerwartete Wendung durch scheinbar glücklich Zufälle. Und plötzlich setzen sich die Puzzleteile zu einem völlig neuen Bild zusammen. Eine neue Idee ist entstanden und eine Kettenreaktion von Indizien ersetzen den inneren Raum der Unklarheit durch Gewissheit. Hab ich etwa die richtig Antwort gefunden?

Ich höre eine bekannte Stimme in mir: „Also darauf hättest du auch schneller kommen können, die Antwort lag doch auf der Hand!“
Eine zweite, leisere Stimme meldet sich: „Hast du aber nicht!“

Um Wahrheiten zu ergründen, braucht es Demut, Geduld und die Bereitschaft die Perspektive zu ändern.

Ich fühle ich mich ruhig. Ich sehe den moosbewachsenen Waldboden, höre das Rauschen der Kiefern - vor meinen Füßen die rätselhafte Spur. Ich starte die Aufnahme.

Viel Spaß beim Hören
wünscht Euer Fragologe Paul.

Folge 85 - "Spiderman im Kiefernforst"

Seit zehn Jahren treffen sich junge Scouts am Ende der Sommerferien, um sich selbsterwählten und unvorhersehbaren Herausforderungen zu stellen. Unser Ziel ist es, eine Woche unentdeckt in den Wäldern Brandenburgs unterwegs zu sein. Alles was wir dafür brauchen tragen wir auf unseren Rucksäcken, unser Codex in unseren Herzen.

Dieser Codex beinhaltet verschiedenste Verabredungen und Verhaltensweisen, welche sich in den letzten Jahren entwickelt und bewährt haben. Diese Woche ist eine wunderbare Möglichkeit, unser Wissen und unsere Fähigkeiten zu testen und viel zu lernen. Neben den alltäglichen “Hardskills” wie Lager aufbauen, Wasser besorgen, Hygiene und so weiter, sind es die “Softskills”, wie Vogelsprache und Spurenlesen, die eigentlich rund um die Uhr unverzichtbar sind, um unentdeckt zu bleiben.

Die Vögel warnen weisen uns auf Störungen in unserer unmittelbaren Umgebung hin, die Spuren lassen uns Gefahren einschätzen, die uns begegnen könnten. Natürlich lernen wir jedes Mal Neues über die Fauna und Flora um uns herum. Das Entdecken neuer Arten wird wahrscheinlich nie enden. Obwohl wir eigentlich nur vor unsere “Haustür” gegangen sind und annehmen könnten, dass wir unsere Landschaft und ihre Bewohner kennen sollten, ist das Gegenteil der Fall.

Das Spurenrätsel, das scheinbar unlösbar scheint, ließ nicht lange auf sich warten. Unbeantwortet Fragen in meinem Zuhause lassen mich nicht mehr los, bis ich zumindest eine Ahnung oder Idee über Ursache und Wirkung habe, welche halbwegs schlüssig klingt. Doch diese Spur, schien den Raum der Unwissenheit zu vergrößern, umso mehr wir uns damit beschäftigen. “Wer alleine Spuren ließt, hat immer Recht" erinnert uns die Aufschrift auf unseren T-Shirts, Doch auch mit vielen Spurenlesenden waren wir uns nur über eines einig: “Wir haben einfach überhaubt keine Ahnung!!”

Werden wir das Rätsel lösen? Was für Anstrengungen werden nötig sein? Hört selbst, dann findet ihr es vielleicht raus. Viel Spaß beim Hören und Abtauchen in den Wäldern Brandenburgs…

Euer Voologe Paul